MODUL: TWITTERNDE BÄUME

Hier siehst du einen Graphen. Der Graph zeigt dir, wie dick die Stämme unserer Twittering Trees sind. Zuerst einmal gehen wir sicher, dass du den Graphen auch richtig lesen kannst.

Durchmesser der Bäume

Veränderung der Dicke der Twittering Trees in mm. Klicke oben auf den Namen eines Baums, um ihn verschwinden oder wieder auftauchen zu lassen.

Unten, auf der X-Achse, kannst du den Tag und die Uhrzeit ablesen. Ganz rechts im Graph ist dabei jetzt, egal wie weit oben oder unten du schaust. Und je weiter du im Graph nach links schaust, umso weiter in die Vergangenheit schaust du. Unsere Twittering Trees teilen uns einmal pro Stunde mit, wie dick sie gerade sind. Es kommen also einmal pro Stunde auf der rechten Seite neue Punkte hinzu, die sich mit den Linien im Bild verbinden.

Links, auf der Y-Achse, kannst du ablesen, wieviel dicker die Baumstämme gerade sind, als am 1.6.2023. Du fragst dich vielleicht, warum gerade der 1.6.2023: Das ist einfach nur das Datum, an dem alle Bäume angefangen haben uns Daten zu schicken. Alles was oben im Bild ist, egal wie weit links oder rechts, ist dicker als das, was unten im Bild ist. Wie dick, das kannst du links auf der Y-Achse ablesen.

Wenn du jetzt einer der farbigen Linien von links nach rechts folgst, kannst du sehen wie sich die Dicke eines Baumstammes von der Vergangenheit bis jetzt verändert hat. Im Normalfall ist ein Baumstamm im Verlauf eines Tages mal dicker und mal dünner. Warum das so ist, kannst du jetzt lernen.

Die Blätter

Der Grund dafür liegt in den Blättern. Hier betreiben die Bäume Photosynthese, was das ist hast du vielleicht schon bei der Phänokamera gelernt. Wenn nicht, dann nichts wie hin!

Damit die Bäume die Photosynthese betreiben können, brauchen sie Wasser und Kohlenstoffdioxid, ein Gas, das zusammen mit anderen Gasen überall in der Luft um dich herum ist. Damit die Bäume das Kohlenstoffdioxid aufnehmen können, müssen sie Öffnungen in den Blättern haben, von alleine kommt es nicht herein. Aber genau an diesen Öffnungen verdunstet, wenn die Sonne scheint, auch eine große Menge Wasser und verlässt den Baum. Das flüssige Wasser aus den Zellen des Baumes verändert sich also zu gasförmigem Wasser und ist ab dann ein Teil der Luftfeuchtigkeit.

Wo das Wasser kurz zuvor noch gewesen ist, kann nun nicht einfach „nichts“ sein. Das passiert auch nicht, denn die vielen Wasserteile, aus denen Wasser besteht, hängen aneinander. Das kannst du zum Beispiel bei einem Wassertropfen am Wasserhahn sehen. Das Wasser unten im Tropfen hängt am Wasser oben im Tropfen und dieses Wasser wiederum am Hahn. Und da auch im Baum das Wasser aneinanderhängt, zieht das verdunstende Wasser das Wasser in den Blättern hinter sich her. Es entsteht ein Sog, wie bei einem Strohhalm, an dem oben Flüssigkeit herausgesogen wird.

Der Stamm

Diese Bewegung setzt nicht überall zugleich ein. Messungen in Wurzeln, Stamm und Zweigspitzen haben gezeigt, dass sich zuerst das Wasser in den Zweigspitzen in Bewegung setzt. Und jetzt kommt auch der Grund, warum der Baumstamm zwischendurch dünner wird: Wenn der Sog das Wasser im Baumstamm erreicht, zieht sich durch den Sog der Baumstamm ein wenig zusammen. Der Sog geht dann weiter, bis in die Wurzeln hinab. Das passiert wie gesagt nur so stark, wenn die Sonne scheint. In der Nacht kann der Baum seine Wasserreserven dann wieder auffüllen und wird dicker. Das Wasser dafür holt er sich auch aus den Wurzeln.

Die Wurzeln

Die Wurzeln nehmen das Wasser aus dem Boden auf. Sie stehen mit dem Boden in enger Verbindung. Während tagsüber an den Blättern Wasser verdunstet, wird über die Wurzeln aus der Erde das Wasser in die Bäume gesogen. Auch nachts fließt Wasser in den Baum, was an einem Phänomen namens Osmose liegt. Das jetzt auch noch zu erklären, würde aber das Thema sprengen. Hier noch eine Zusammenfassung zum angucken:

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Quellen:
Dieter Heß. 2008. Pflanzenphysiologie 11. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart.
Peter Raven, Ray Evert, Helena Curtis. 2019. Biologie der Pflanzen. Reprint 3. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin, New York.
Kathy Steppe, Raoul Lemeur. 2004. An experimental system for the analysis of the dynamic sap-flow charaxteristics in young trees: results of a beech tree. In: Functional Plant Biology. 31. S. 83-92.